Tiffany-Arbeiten mit Schablonen

Tipps für Tiffany-Arbeiten mit Schablonen 

Tiffany steht für eine Art der Glasverarbeitung, die durch den Maler und Glaskünstler Louis Comfort Tiffany, einer der bedeutendsten amerikanischen Vertreter des Jugendstils, geprägt wurde. Tiffany-Arbeiten bestehen aus vielen einzelnen Glasteilen, die durch eine Ummantelung mit Kupferfolie und Lötzinn miteinander verbunden werden.

Insgesamt sind Tiffany-Arbeiten recht aufwändig und erfordern neben Geschick vor allem Geduld und Zeit, entschädigen dafür jedoch durch ihre einzigartige Optik.

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Hier eine Anleitung inklusive einiger Tipps für Tiffany-Arbeiten mit Schablonen:

        Grundsätzlich eignet sich nahezu jedes Motiv für die Tiffany-Glaskunst.

Bei den ersten Versuchen sollte allerdings ein eher einfaches Motiv gewählt werden, das aus nicht allzu vielen Einzelteilen besteht. Um die Schablonen herzustellen, wird dieses Motiv auf Karton, Papier oder Folie übertragen und die einzelnen Felder werden nummeriert. Ein guter Tipp ist, diesen Schritt zwei Mal durchzuführen. Die eine Schablone wird in die einzelnen Felder zerschnitten, die andere Schablone bleibt ganz und dient später als Unterlage und Orientierungshilfe. 

       

Nun werden die einzelnen Schablonen der Felder auf der glatten Seite des Glases ausgelegt und mit einem Stift nachgezeichnet. Dabei ist es wichtig, so nah wie möglich entlang der Schablone zu zeichnen, da die Teile später sonst nicht mehr zusammenpassen und umständlich nachgeschliffen werden müssen.  

       

Im nächsten Schritt werden die Felder möglichst nah an der Schablonenlinie aus dem Glas ausgeschnitten. Hierzu wird ein Glasschneider unter Druck und in einem Stück über das Glas gezogen, wodurch die Oberflächenspannung unterbrochen wird. Um das Glas zu trennen, wird das Glas entweder mit einer Glaszange oder direkt von Hand gebrochen.

Bei längeren Schnitten ist es allerdings ratsam, erst von der Rückseite aus den Schnitt abzuklopfen, damit sich das Glas gleichmäßig über die gesamte Schnittkante bricht. Als Faustregel beim Herstellen der Einzelteile gilt, dass etwa ein Drittel Verschnitt und Bruch entsteht, weshalb nicht zu wenig Glas eingeplant werden sollte. Wie leicht ein Glas zu verarbeiten ist, hängt einerseits von der Glassorte und andererseits von der Glasfarbe ab. Leicht schneiden lässt sich grünes, weißes und braunes Glas, etwas schwieriger wird es bei rotem, gelbem oder orangefarbenem sowie bei geriffeltem Glas.

       

Nach dem Schleifen der einzelnen Felder, die zur Kontrolle immer wieder auf die nicht zerschnittene Schablone gelegt werden können, müssen die Einzelteile inklusive Kanten gereinigt werden, was am besten mit Nitroverdünnung gelingt.

Danach werden die Glasteile mit Kupferfolie ummantelt. Diese sollte immer der Glasstärke entsprechen und etwa 1mm über die Kanten des jeweiligen Glasteiles herausragen. Die Kupferfolie wird an beiden Seiten auf die Glasfläche umgebogen und fest angedrückt, wichtig ist, dass sich Anfang und Ende überlappen. Am besten gelingt das Andrücken unter Zuhilfenahme eines flachen Holzstückes, mit dem zuerst über die Kanten und anschließend über die Flächen gerieben wird.

       

Die fertigen Einzelteile werden nun auf der Vorlage angeordnet, zum Fixieren können sie mit Klebefilm zusammengeklebt werden. Danach werden die freiliegenden Kupfernähte mit Lötwasser oder Lötfett eingestrichen und an einigen Punkten verlötet.

Sind alle Teile verbunden, werden die Klebestreifen entfernt, das Werkstück mit Lötwasser oder Lötfett eingestrichen und die Teile endgültig und sauber miteinander verlötet. Der Lötkolben sollte dabei eine Leistung von mindestens 50 Watt haben und vor allem handlich sein. Als Lot wird eine Legierung aus Zinn und Blei verwendet. Für das Punktlöten kommt meist eine 50:50-Legierung zum Einsatz, für halbrunde Nähte eignet sich eine 60:40-Legierung besser.

       

Nach dem Löten wird das Werkstück erneut gereinigt und alle Reste von Lötwasser, Klebstoffen und andere Verunreinigungen entfernt. Zum Abschluss werden die Lötnähte noch mit Patina eingerieben, die die silbernen Lötnähte beispielsweise schwarz, bronzefarben oder kupferfarben einfärbt.

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Thema: Anleitung und Tipps für Tiffany-Arbeiten mit Schablone

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