Kratzbilder selber machen – so geht’s

Kratzbilder selber machen – so geht’s

Viel mehr als ein paar Ölkreiden und etwas Temperafarbe braucht es nicht, um tolle Kratzbilder zu gestalten. Durch das Abtragen der Farbschicht kommt der farbige Untergrund zum Vorschein und lässt auf diese Weise wie von Geisterhand verschiedenste Motive entstehen. Dieser Effekt ist für Erwachsene genauso spannend wie für Kinder.

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Kratzbilder selber machen - so geht's

Deshalb eignen sich Kratzbilder auch hervorragend, um gemeinsam mit den Kleinen kreativ zu werden oder die Kids bei einem Kindergeburtstag zu beschäftigen.

Kratzbilder, auch unter dem englischen Namen Scratchboards bekannt, gibt es fertig zu kaufen. Doch sie lassen sich schnell und mit wenig Aufwand auch selbst herstellen. So ist der Spaß gleich doppelt so groß.

Wie es geht, erklären wir in dieser Anleitung:

Kratzbilder selber machen – das wird benötigt

  • Pastellkreiden auf Ölbasis

  • Temperafarbe in Schwarz

  • Malpapier mit glatter Oberfläche

  • Spülmittel und kleine Schüssel

  • Pinsel

  • Werkzeuge zum Kratzen, zum Beispiel Zahnstocher, Schaschlikspieße, Stricknadeln oder Malmesser

Kratzbilder selber machen – so geht’s

Für die Kratzbilder wird zuerst der Untergrund gestaltet und anschließend mit einer geschlossenen Farbschicht abgedeckt. Dadurch sieht das Blatt aus wie ein ganz normales Blatt schwarzes Papier.

Doch wenn mit einem Werkzeug über die schwarze Fläche gekratzt wird, wird der bunte Untergrund sichtbar. Und je nachdem, wie das Werkzeug über das Papier geführt wird, sind die Linien mal dicker und mal dünner. So lassen sich allerlei Muster und Motive entwerfen. Aber der Reihe nach!

Schritt 1: das Papier mit Ölkreiden bemalen

Als Erstes wird das Malpapier bunt eingefärbt. Dazu wird die gesamte Fläche mit den Ölkreiden bemalt. Ob der Hintergrund einfarbig wird, nur zwei oder drei Farben kombiniert oder kunterbunte Farbverläufe in den Regenbogenfarben erhält, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen.

Die Farben können beliebig angeordnet sein oder auch ein grafisches Muster bilden. Möglich ist natürlich auch, mehrere Farbschichten übereinander zu legen.

Wichtig ist nur, dass die gesamte Fläche bedeckt ist. Vom weißen Malpapier sollte also nichts mehr zu sehen sein. Ratsam ist außerdem, eher helle und kräftige Farbtöne zu verwenden. Denn später sollen möglichst starke Kontraste zwischen dem farbigen Untergrund und der schwarzen Farbschicht entstehen.

Ist das Papier eingefärbt, das Papier entweder einmal gut ausschütteln oder darüber pusten. Auf diese Weise wird der lose Kreidestaub entfernt.

Schritt 2: das Papier schwarz anmalen

Jetzt die schwarze Temperafarbe in eine kleine Schüssel geben, einen Tropfen Spülmittel hinzufügen und beides miteinander vermischen. Das Spülmittel bewirkt, dass die Farbe besser auf den Ölkreiden haftet.

Dann das ganze Papier schwarz anmalen. Es macht zwar nichts, wenn der farbige Untergrund noch leicht durch die schwarze Farbschicht durchschimmert. Der Effekt später ist aber größer, wenn die Farbschicht gleichmäßig deckt.

Aus diesem Grund lohnt es sich, die Temperafarbe in zwei oder drei Farbschichten aufzutragen, bis eine komplett deckende, gleichmäßig schwarze Fläche entstanden ist.

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Schritt 3: das Motiv freilegen

Wenn die schwarze Farbe komplett trocken ist, kann der spannende und kreative Teil beginnen. Die schwarze Farbe wird nämlich wieder abgetragen, um so ein Motiv zu gestalten, das die bunten Ölkreiden freilegt.

Die Technik, die bei Kratzbildern zum Einsatz kommt, nennt sich Scraping. Im Deutschen wird von Freikratzen oder Ritzen gesprochen. Dafür wird ein Werkzeug auf das Papier aufgesetzt und mit leichtem Druck bewegt.

Auf diese Weise wird die schwarze Farbe abgehoben.

Als Werkzeuge können verschiedene Gegenstände zum Einsatz kommen. Im Bastelbedarf sind spezielle Kratzmesser erhältlich. Herkömmliche Malmesser erfüllen aber den gleichen Zweck. Außerdem finden sich im Haushalt sicher Dinge, die umfunktioniert werden können.

Zahnstocher und Schaschlikspieße, Stricknadeln, Gabeln, Kämme, Füllfederhalter (ohne Tinte), Schlüssel oder Büroklammern zum Beispiel ermöglichen, Linien in die Farbfläche zu ritzen.

Je nachdem, wie das Werkzeug gehalten wird, können schmale oder dickere Linien gezogen werden.

Ratsam ist, das Motiv von oben nach unten zu arbeiten. Das verhindert, dass aus Versehen Stellen freigelegt werden, die schwarz bleiben sollten. Außerdem sollte nur wenig Druck ausgeübt werden, um das Papier nicht zu beschädigen.

Ansonsten eignen sich Kratzbilder bestens, um der Kreativität freien Lauf zu lassen und nach Herzenslust zu experimentieren.

Nach und nach entsteht das Motiv. Und dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit ist, das Motiv so zu gestalten, dass es aus den freigelegten Linien und Stellen besteht. Die Fläche bleibt dadurch schwarz und wird nur durch das farbige Motiv unterbrochen.

Als zweite Möglichkeit kann die schwarze Farbe das Motiv bilden. In diesem Fall wird die schwarze Farbschicht überall dort abgetragen, wo der bunte Hintergrund zu sehen sein soll. Das Motiv wirkt dann, als wäre es mit schwarzer Farbe auf den Untergrund gemalt.

Ein letzter Tipp

Wer sich nicht zutraut, ein Motiv frei Hand zu gestalten, kann es dünn mit Bleistift oder einem hellen Buntstift vorzeichnen. Die Vorlage ist so auf der schwarzen Fläche gut zu erkennen.

Wenn das Kratzbild dann bearbeitet wird, gibt die Zeichnung vor, welche Linien und Flächen freigelegt werden müssen.

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Mario Kretschmer, - Schilder und Leuchtreklame Hersteller, Tim Scheube, - PG-Cutter und Werbetechniker, Sabine Tallarn, Künstlerin / Designerin, sowie Christian & Ferya Gülcan, Künstler (Malerei, Graffiti, Maltechniken), Inhaber koozal Design Galerie, Betreiber und Redakteure dieser Seite, Youtuberin Sevilart (Dekok-Bastelkanal) schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zu Schablonen, Malerei, Bastelarbeiten und Dekoration.

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