Die bekanntesten Karomuster in der Übersicht
Es gibt eine Vielzahl von Karomustern. Doch wie sieht das Vichy-Karo nochmal aus? Was unterscheidet Pepita von Glencheck? Und was macht Tartan aus? In einer Übersicht erklären wir die bekanntesten Karomuster, benennen ihre Unterschiede und zeigen, wie sie entstanden sind und wofür sie gerne verwendet werden.
Inhalt
Vichy
Vichy ist ein einfaches Streifenmuster in Leinwandbindung. Die Grundfarbe ist meist Weiß, während die Streifen alle möglichen Farben haben können. Weil die Abstände immer gleich sind, entsteht ein harmonisches und ausgewogenes Gesamtbild.
Die Vichy-Karos sind eine Abwandlung dieses Streifenmusters. Dafür werden die farbigen Streifen miteinander gekreuzt. Dadurch entsteht das Karomuster.
An den Stellen, an denen sich die waagerechten und die senkrechten Streifen kreuzen, treffen auch die farbigen Fäden aufeinander. Deshalb sind die Kreuzungspunkte etwas dunkler oder kräftiger in der Farbe.
Ein klassisches Beispiel für einen Stoff mit Vichy-Karos sind die Tischdecken, die in traditionellen italienischen Restaurants zum Einsatz kommen. Im Englischen wird das Muster Gingham genannt.
Pepita und Hahnentritt
Dieses Karomuster ist nach der spanischen Tänzerin Josefa de la Oliva benannt. Pepita ist die Verniedlichungsform von Pepa und Pepa ist im Spanischen der Kosename für Josefina.
Als Karomuster ist Pepita schwarz-weiß und besteht aus kleinen Karos, die diagonal miteinander verbunden sind. Als Pepita wird bezeichnet, wenn die Karos maximal einen Zentimeter groß sind. Bei Mustern mit größeren Karos wird eher von einem Block- oder Küchenkaro-Muster gesprochen.
Die diagonale Körperbindung ist der entscheidende Unterschied zwischen Pepita und Hahnentritt. Denn beim Hahnentritt verlaufen die Verbindungen zwischen den einzelnen Karos nicht diagonal, sondern im rechten Winkel. Die Basis für einen Stoff bildet wie bei Vichy die Leinwandbindung.
Das Besondere bei den Karos vom Hahnentritt ist, dass kleine senkrechte und waagerechte Verlängerungen die Ecken im rechten Winkel miteinander verbinden. Hahnentritt und Pepita werden gerne für Kleidung, aber auch für Heimtextilien und sogar Polstermöbel verwendet.
Glencheck und Prince-of-Wales-Check
Den Begriff Glencheck dürften die meisten schon einmal gehört haben. Doch das Karomuster beschreiben, können nur wenige. Zumal das Muster oft mit dem Prince-of-Wales-Check verwechselt wird.
Glencheck setzt sich aus den Wörtern „glen“ für Bergtal und „check“ für Karo zusammen. Traditionell ist Glencheck ein mehrfarbiges Karomuster.
Weil es durch verschiedene Bindungsarten beim Weben entsteht, können sich die einzelnen Felder deutlich voneinander unterscheiden. So ist gut möglich, dass die Karos in einigen Feldern recht klein und in anderen Feldern deutlich größer sind.
Stoffe mit dem Muster werden sehr vielseitig eingesetzt. In der Mode werden daraus zum Beispiel Hemden, Jacketts und Anzüge gefertigt, aber auch Accessoires wie Krawatten, Schals und Hüte.
Weil das Muster eine sportliche Note hat, eignet es sich für Freizeitkleidung besser als für elegante Abendmode. Aber auch Jäger greifen bei ihrer Kleidung gerne auf Glencheck zurück.
Im Bereich der Heimtextilien harmoniert das Karomuster besonders gut mit einem rustikalen, klassischen oder englisch inspirierten Wohnstil.
Eine Abwandlung von Glencheck ist der Prince-of-Wales-Check. Dieses Muster kennzeichnet sich durch ein Überkaro in einer Kontrastfarbe, das über einem kleineren Karomuster verläuft.
Das Muster wurde im 14. Jahrhundert für den damaligen Fürsten von Wales, Edward II. von England, entworfen. Die kontrastreichen Karos, die das eigentliche Karomuster durchkreuzen, lassen den Prince-of-Wales-Check vielschichtiger wirken als den normalen Glencheck.
Je nach Farbgebung wird das Muster außerdem vornehmer und edler.
Tartan
Der Tartan ist das traditionelle schottische Karomuster. Er besteht aus Karos in mehreren Farben, die ineinander übergehen und sich überlagern. Ein typisches Merkmal ist eine Symmetrie mit zwei Drehpunkten.
Sie führt dazu, dass selbst ein komplexes Muster immer gleich aussieht, egal aus welcher Richtung es betrachtet wird. Doch ein Tartan kann auch schlicht gehalten sein und aus nur zwei Farben bestehen. Ein Beispiel dafür ist der ziemlich bekannte rot-grüne MacGregor-Tartan.
Das Muster gibt es in unzähligen Varianten. Denn jeder schottische Clan hat genauso wie jede Berufsgruppe, Region und Stadt ein eigenes Muster mit einer spezifischen Kombination und Abfolge der Farben.
Dazu kommen moderne Entwürfe. Offizielle Clan-Muster wurden seit 1815 im Scottish Register of Tartans registriert. Und auch heute noch kann jeder seinen Tartan gegen eine Gebühr in das Register eintragen lassen oder sich in der riesigen Datenbank mit Karo-Varianten Inspiration holen.
Argyle
Die Basis für das Argyle-Muster bilden rautenförmige, schachbrettartig angeordnete Felder, Quadrate oder spitz zulaufende Rechtecke. Dazwischen verlaufen dünne Streifen in einer Kontrastfarbe, die sich kreuzen. Auf diese Weise entstehen sich überlappende Motive, die dem bekannten Karomuster sein leicht dreidimensionales Aussehen verleihen.
Das Design geht auf den schottischen Campbell-Clan aus Argyll zurück. Der Legende nach sollen die Tartanmuster dieses Clans aus Flicken zusammengesetzt worden sein.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verbreitete sich das Argyle-Karo mithilfe der Strickwaren eines schottischen Unternehmens. Denn Eduard VIII. trug das Muster besonders gerne, wenn er zum Golfspielen ging.
Der internationale Durchbruch gelang dem Muster durch das Unternehmen Burlington. Seine Socken sind weltberühmt und bis heute ein zeitloser Klassiker. Das Unternehmen verwendete das Argyle-Karo übrigens nicht nur für seine Produkte, sondern auch im Firmenlogo.
Beispiele:
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