Schrankfronten tapezieren – so geht’s
Die Türen vom großen Schrank im Flur haben die besten Zeiten hinter sich? Die Front vom Schlafzimmerschrank sieht zwar ganz nett, aber ziemlich langweilig aus? Im Arbeitszimmer könnten die Schränke eine Auffrischung vertragen? Eine schöne Möglichkeit, um Schrankfronten einen neuen Look zu verpassen, ist, sie zu tapezieren. Die Tapete sorgt im Handumdrehen für eine ganz andere Optik.
Farblich auf die Wände und die Decke abgestimmt, ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild. Dabei kann die Tapete massive Schrankfronten kaschieren, sodass das Möbelstück wie ein Einbauschrank den Raum nicht mehr dominiert, oder andersherum das Möbelstück erst so richtig in Szene setzen.
Wie das Tapezieren von Schrankfronten geht und worauf es zu achten gilt, erklären wir in dieser Anleitung!:
Inhalt
Schrankfronten tapezieren – das wird benötigt
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Vliestapete
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Tapetenkleister für glatte Untergründe
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bei sehr glatten Oberflächen: Haftgrund zur Vorbehandlung und Pinsel oder Rolle
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Cutter und Schneidunterlage
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Eimer und Wasser
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breiter Quast zum Auftragen des Kleisters
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Walze und Lineal zum Andrücken der Tapete
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Tapetenschutz oder Klarlack
Schrankfronten tapezieren – die Auswahl der Tapete
Bei der Auswahl der Vliestapete ist es ratsam, sich an den Farben und dem Stil zu orientieren, die im Raum schon vorhanden sind. Auch die Funktion des Zimmers und des Schranks sollte berücksichtigt werden.
Soll sich der Schrank deutlich von der Wand abheben und mit seiner neu gestalteten Front zum Blickfang werden? Oder soll die Tapete kaschieren, damit sich der Schrank nahezu unsichtbar mit der Wand verbindet?
Ganz schlichte, einfarbige Tapeten können Ruhe in den Raum bringen und einen großen Schrank leichter wirken lassen. Tapeten mit Fotomotiven hingegen verleihen Tiefe und können beeindruckende Illusionen zaubern.
Ein grafisches oder ornamentales Muster wiederum setzt spannende Akzente, wenn der Raum ansonsten sehr schlicht gestaltet ist.
Der große Vorteil einer Vliestapete ist, dass sie sich wesentlich einfacher verarbeiten lässt als die klassische Papier- oder Raufasertapete. Denn eine Vliestapete muss nicht mit Kleister eingestrichen werden und dann einweichen. Stattdessen kommt der Kleister direkt auf den Untergrund und die trockene Tapetenbahn darüber.
Dabei ist die Vliestapete stabil und flexibel genug, um kleinere Beschädigungen zu überbrücken. Außerdem schrumpft sie beim Trocknen nicht, was das Aufbringen von Motiv- und Mustertapeten erleichtert.
Schrankfronten tapezieren – so geht’s
Vom Grundprinzip her macht es keinen großen Unterschied, ob Wände oder Schrankfronten tapeziert werden. Es sind nur zwei, drei Kleinigkeiten, die bei Möbelstücken beachtet werden sollten. Aber fangen wir einfach an!
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Die Schrankfronten abbauen.
Größere Flächen lassen sich leichter bearbeiten, wenn sie vor einem liegen. Das gilt vor allem dann, wenn die Tapete nicht nur auf der Vorderseite angebracht, sondern auch um die Kanten herumgelegt werden soll. Aus diesem Grund werden die Schranktüren zunächst demontiert.
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Den Untergrund vorbereiten.
Die Schrankfronten sollten natürlich sauber sein. Bei einer besonders glatten Oberfläche, zum Beispiel einer hochglänzenden Folierung oder einer Lackschicht, kann zunächst ein Haftgrund aufgetragen werden. Der Haftgrund bewirkt, dass der Kleister besser auf der rutschigen Oberfläche haftet.
Aufgetragen wird der Haftgrund entweder mit einem Pinsel oder einer kleinen Farbrolle. Anschließend muss die Grundierung antrocknen. Eine andere Möglichkeit ist, die Oberfläche der Schrankfronten mit Schleifpapier leicht anzurauen.
Allerdings muss die Oberfläche dann anderweitig aufgearbeitet werden, falls die Tapete irgendwann wieder abgenommen wird.
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Die Tapete zuschneiden.
Nun werden alle Bahnen nacheinander zugeschnitten. Wichtig dabei ist zum einen, auf den Rapport zu achten. In welchen Abständen sich ein Muster wiederholt und mit welchem Versatz die Tapetenbahnen angelegt werden müssen, ist auf der Banderole beschrieben.
Zum anderen sollten die Schrankfronten genau ausgemessen werden. Beim Zuschnitt der Bahnen dann lieber etwas großzügiger sein. Überstehende Tapete kann später mit dem Cutter abgeschnitten werden. Doch es wäre schade, wenn die Bahnen zu kurz sind.
Ein guter Trick ist, die Bahnen gleich nach dem Zuschnitt zu nummerieren. Auf diese Weise können sie zügig verklebt werden und die Musteransätze passen auf jeden Fall zusammen.
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Den Kleister anrühren.
Für Vliestapete muss ein spezieller Tapetenkleister verwendet werden. Gleichzeitig muss er für das Material geeignet sein, aus dem die Schrankfronten bestehen. Wichtig ist also, die Angaben auf der Verpackung genau zu lesen.
Ansonsten wird Kleister für Vliestapete wie herkömmlicher Tapetenkleister in einem Eimer mit Wasser angerührt. Das Mischungsverhältnis steht auf der Verpackung. Ist der Kleister angemischt, muss er ein paar Minuten lang quellen.
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Die Tapete aufkleben.
Nun folgt das eigentliche Tapezieren. Dafür die Schranktür großzügig und flächig einkleistern. Anschließend eine Tapetenbahn mit etwas Überstand an der Oberkante der Schranktür anlegen und gerade nach unten hin ausrichten.
Sollte die Bahn schief verlaufen, die Tapete behutsam ablösen und neu anlegen. Vliestapete ist reißfester und stabiler als eine Papiertapete und hält Korrekturen deshalb aus.
Um die Tapete fest anzudrücken und eventuelle Lufteinschlüsse herauszustreichen, die Bahn mit einer Walze bearbeiten. Solange der Kleister noch nicht getrocknet ist, kann die Tapete behutsam gezogen und verschoben werden, um Blasen oder Falten zu entfernen.
Ist die Bahn in der richtigen Position, die Enden entweder um die Kanten herumlegen und ebenfalls gut feststreichen oder abschneiden.
Saubere und gerade Schnittkanten entstehen, wenn ein Lineal bündig an der Kante angelegt und die Tapete dann am Lineal entlang mit dem Cutter abgeschnitten wird.
Auf diese Weise nacheinander alle Tapetenbahnen anbringen.
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Die beklebten Schrankfronten versiegeln.
Die meisten Vliestapaten sind robust und oft auch abwaschbar. Um die neu gestaltete Schrankfront zu versiegeln und noch haltbarer zu machen, kann ein Tapetenschutz aufgetragen werden. Tapetenschutz wird auch Elefantenhaut genannt und ist eine milchige Flüssigkeit, die transparent und leicht glänzend auftrocknet.
Die Flüssigkeit wird gleichmäßig mit dem Pinsel auf der tapezierten Fläche aufgetragen und bildet eine Schutzschicht, die die Oberfläche versiegelt, strapazierfähig und abwaschbar macht.
Anstelle von Elefantenhaut können die tapezierten Schrankfronten auch mit Klarlack besprüht oder eingepinselt werden. Auch Klarlack schützt und erhöht die Haltbarkeit. Dann müssen die Schranktüren nur noch montiert werden und schon ist die neue Optik perfekt!
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