Acryl-Kratzbild mit grafischen Mustern – so geht’s

Acryl-Kratzbild mit grafischen Mustern – so geht’s

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch aus seinen Kindertagen an Kratzbilder. Sie basierten meist auf Wachsmalstiften. Eine ähnliche Technik lässt sich auch mit Acrylfarben umsetzen. Dabei entstehen farbenfrohe Bilder mit ausdrucksstarken Mustern.

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Acryl-Kratzbild mit grafischen Mustern - so geht's

Wir erklären in dieser Anleitung, wie sich mit wenig Aufwand tolle Acryl-Kratzbilder mit grafischen Mustern gestalten lassen:

Die Materialien für ein gemustertes Acryl-Kratzbild

  • Leinwand auf Keilrahmen im gewünschten Format

  • Acrylfarben in den gewünschten Farbtönen

  • Acryl-Farbspray auf Wasserbasis

  • Kratzwerkzeuge wie Essstäbchen, Holzkeile, Gabel, Kamm oder Malmesser

  • Küchenkrepp

  • Zeitung oder Folie als Schutz für die Arbeitsfläche

Acryl-Farbspray gibt es ebenso wie die Acrylfarben im Hobby- und Künstlerbedarf. Damit der Effekt gut zur Geltung kommt, sollte ein Farbton ausgewählt werden, der einen starken Kontrast zu den Acrylfarben bildet.

Ein Acryl-Kratzbild mit grafischen Mustern gestalten – so geht’s

Um die Technik kennenzulernen und ein Gefühl für die verschiedenen Werkzeuge zu entwickeln, ist es ratsam, zunächst mit Leinwänden in kleineren Formaten zu beginnen.

Später können dann auch Bilder in sehr großen Formaten entstehen. Tolle Effekte lassen sich aber ebenso erzielen, wenn mehrere Leinwände nebeneinander arrangiert werden, auf denen sich das Muster jeweils fortsetzt.

Doch fangen wir von vorne an!

  1. Schritt: den Arbeitsplatz einrichten

Zuallererst sollte die Arbeitsfläche gut mit Zeitung oder Folie abgedeckt werden. Denn bei dem Bild wird mit reichlich Farbe gearbeitet. Und vor allem die Sprühfarbe könnte ungewünschte Spuren hinterlassen.

Ratsam ist außerdem, den Arbeitsplatz in Fensternähe einzurichten und das Fenster zu öffnen. Wasserbasierte Acryl-Sprühfarben sind zwar für die Verwendung in Räumen zugelassen und geeignet. Trotzdem kann eine gute Belüftung sicher nicht schaden.

Ist die Arbeitsfläche abgedeckt, sollten neben der Leinwand und den Farben auch die Kratzwerkzeuge bereitgelegt werden. Um das Muster zu gestalten, bleibt später nämlich nicht unendlich viel Zeit. Zudem ist es immer schade, wenn die kreative Arbeit unterbrochen werden muss, um irgendwelche Werkzeuge zu suchen.

Als Kratzwerkzeug ist im Prinzip alles geeignet, mit dem die Farbe wieder abgenommen werden kann, ohne die Leinwand zu beschädigen. Essstäbchen, Malmesser, Holzstücke, Kartonstreifen, alte Scheckkarten, kleine Keile, Pinselstiele, schmale Teig-Schaber, Gabeln, Wattestäbchen oder Kämme sind ein paar Beispiele.

  1. Schritt: die Acrylfarben auftragen

Für das Bild werden die Acrylfarben auf die Leinwand gegeben. Dazu können ruhig größere Mengen der verschiedenen Farbtöne auf den Malgrund aufgetragen werden.

Anschließend werden die Farben mit einem breiten Werkzeug, zum Beispiel einem Malmesser oder Holzspachtel, zu Farbflächen auseinandergezogen.

Wichtig dabei ist, die Farben mit nur wenig Druck zu verteilen. Denn die Farbschichten müssen recht dick sein, damit der gewünschte Effekt entsteht und die Farben nicht zu schnell eintrocknen. Wenn die Farbflächen nicht gleichmäßig werden, sondern Wülste verbleiben, macht das überhaupt nichts.

Wird mit nur einem Werkzeug gearbeitet, sollte mit der hellsten Farbe begonnen werden. Ist sie verteilt, wird das Werkzeug mit Küchenkrepp abgewischt.

Dann kommt die nächste Farbe an die Reihe. So wird weitergearbeitet, bis die ganze Leinwand mit Farbe überzogen ist. Zwischendurch das Werkzeug immer abstreifen!

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Insgesamt sollten die einzelnen Farbtöne möglichst sauber bleiben, sich also nicht zu sehr miteinander vermischen. Durch die starken Kontraste und das Hauptmuster könnte das Bild nämlich sonst zu unruhig wirken, wenn auch noch der Hintergrund in sich gemustert ist.

  1. Schritt: das Muster gestalten

Sind die Acrylfarben in dicken Schichten verteilt, wird die gesamte Leinwand mit dem Acryl-Farbspray übersprüht. Dabei ruhig auch gleich die Ränder mit einbeziehen.

Das wirkt schöner, wenn das Bild von der Seite betrachtet wird. Die aufgesprühte Farbschicht sollte so dick sein, dass die Farben darunter nicht mehr zu sehen sind.

Dann kommt der spannende Moment und zugleich der kreative Teil. Nun wird nämlich ein Kratzwerkzeug genommen und mit wenig Druck durch die feuchte Farbe gezogen. Dadurch wird die aufgesprühte Farbe abgenommen und die darunterliegenden Farben kommen wieder zum Vorschein.

Dann wird die überschüssige Farbe vom Kratzwerkzeug in Küchenkrepp abgestreift und das Werkzeug erneut durch die Farbe gezogen. Auf diese Weise wird nach und nach das gewünschte Muster gestaltet.

Was das Muster angeht, gibt es unzählige Möglichkeiten. So kann zum Beispiel ein einfaches, sehr geradliniges Muster angelegt werden. Statt gerader Linien, die parallel, diagonal oder über Kreuz verlaufen, können aber auch Zickzack-Linien, Wellen oder Kreise durch die Farbe gezogen werden.

Es ist möglich, mit Schraffuren zu arbeiten, verschiedene Muster miteinander zu kombinieren oder durch unterschiedlich breite Kratzwerkzeuge für Abwechslung zu sorgen. Erlaubt ist, was gefällt!

Soll sich ein Muster über mehrere Leinwände ziehen, werden die eingefärbten und besprühten Malgründe nebeneinander hingelegt und die Werkzeuge jeweils über alle Leinwände gezogen.

Bei normaler Raumtemperatur bleiben ungefähr 20 Minuten, um eine Leinwand mit einem Muster zu versehen. Diese Zeit reicht zwar normalerweise locker aus.

Trotzdem ist es bei den ersten Versuchen besser, mit kleineren Flächen zu beginnen und kreativ zu experimentieren.

  1. Schritt: das Bild trocknen lassen

Ist das Muster fertig, muss das Bild im Liegen trocknen, bis die Farbschichten komplett ausgehärtet sind. Bei sehr dicken Farbschichten kann es dann passieren, dass sich in der oberen Schicht feine Rissen bilden.

Dieser krakelee-ähnliche Effekt kann toll aussehen. Wer sich daran stört, kann aber auch etwas von dem Farbspray in einen Becher sprühen, die Farbe mit dem Pinsel aufnehmen und die Stellen vorsichtig ausbessern. Damit ist das Kunstwerk fertig!

Ein Tipp noch:

Von dem Acryl-Farbspray wird nur wenig benötigt. Allerdings passiert es oft, dass der Sprühkopf eintrocknet und die ganze Dose dadurch unbrauchbar wird.

Das lässt sich vermeiden, indem der Sprühkopf direkt nach dem Gebrauch abgezogen und in Wasser eingelegt wird. Dadurch trocknet er nicht ein und kann beim nächsten Mal einfach wieder aufgesteckt werden.

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Mario Kretschmer, - Schilder und Leuchtreklame Hersteller, Tim Scheube, - PG-Cutter und Werbetechniker, Sabine Tallarn, Künstlerin / Designerin, sowie Christian & Ferya Gülcan, Künstler (Malerei, Graffiti, Maltechniken), Inhaber koozal Design Galerie, Betreiber und Redakteure dieser Seite, Youtuberin Sevilart (Dekok-Bastelkanal) schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zu Schablonen, Malerei, Bastelarbeiten und Dekoration.

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