Shabby Chic und Vintage – was ist das eigentlich?

Shabby Chic und Vintage – was ist das eigentlich?

Wenn von Einrichtungsstilen die Rede ist, fallen seit einiger Zeit regelmäßig zwei Begriffe: Shabby Chic und Vintage. Diese beiden Stile liegen im Trend und unzählige Bücher, Zeitschriften, Fernsehsendungen oder Online-Ratgeber sprudeln nur so vor Einrichtungstipps, Ideen und Anregungen. Möbel und Accessoires, die zum Look passen, boomen.

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Mindestens genauso angesagt sind aber auch Anleitungen, die erklären, wie Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände in diesen Stilen selbst gemacht werden können.

Nur: Shabby Chic und Vintage – was ist das eigentlich?

Was sich hinter Vintage verbirgt

Das Wort Vintage bedeutet übersetzt soviel wie altehrwürdig oder erlesen. Typisches Merkmal bei diesem Einrichtungsstil ist die warme, gemütliche und wohnliche Atmosphäre mit nostalgischem Charme. Die Einrichtung besteht aus gebrauchten Möbeln aus den 1920- bis 1970-Jahren. Diese können im unrestaurierten Originalzustand oder auch aufgebreitet sein. Die Gebrauchsspuren sollen aber nicht komplett verschwinden.

Kleine Kratzer, abgegriffene Oberflächen, abgeplatzte Farbschichten, abgestoßene Kanten, ausgeblichene Farben oder die Patina machen den besonderen Charme eines Objekts aus, zeugen von Authentizität und erzählen eine Geschichte. Die Vergangenheit der Möbel und Einrichtungsgegenstände darf und soll ein Stück weit sichtbar bleiben. Echte Vintage-Möbel sind immer Originale, also echte Stücke aus vergangenen Zeiten.

Wer nach Objekten sucht, wird deshalb beispielsweise auf Floh- und Antikmärkten, bei Antiquitätenhändlern, bei Haushaltsauflösungen oder auch auf Omas Dachboden fündig.

Strenge Regeln gibt es beim Vintage-Stil nicht. Erlaubt ist vielmehr, was gefällt. Die Wohnung soll aber nicht wie ein Museum aussehen, sondern vor allem gemütlich sein und Wärme ausstrahlen. Deshalb werden gerne verschiedene Stile, Materialien und Stücke aus unterschiedlichen Epochen miteinander kombiniert.

So funktioniert die Mischung aus alten und modernen Stücken eigentlich fast immer. Werden mehrere Vintage-Möbel zusammengestellt, sollten sie sich gegenseitig nicht die Schau stehlen, sondern jeweils für sich genug Raum zum Wirken haben. Ratsam ist dann außerdem, die Böden und Wände eher neutral zu halten. Sonst wird es für das Auge schnell zuviel und statt eines charmant-nostalgischen Looks wirkt die Einrichtung wie ein wildes Sammelsurium vom Sperrmüll.

Wer es etwas vorsichtiger angehen möchte, kann auch nur die Deko im Vintage-Stil gestalten. Kombiniert mit neuen, modernen Möbeln entstehen spannende Kontraste und gekonnte Stilbrüche. Typische Accessoires im Vintage-Stil sind beispielsweise hochwertige Glasvasen, Kristallkaraffen, Silbertabletts, -kerzenhalter und -besteck, bestickte Stoffservietten oder auch Häkeldeckchen.

Was Shabby Chic bedeutet

Shabby Chic ist im Prinzip eine Variante von Vintage. Beiden Stilen ist gemeinsam, dass sie auf einen edlen und nostalgischen Charme setzen, Wärme und Behaglichkeit ausstrahlen und sich durch Möbel und Einrichtungsgegenstände im Used-Look, also mit Gebrauchs- und Abnutzungsspuren, kennzeichnen. Im Unterschied zu Vintage müssen es bei Shabby Chic aber nicht unbedingt Originale sein.

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Stattdessen sind auch Nachbauten oder neue Möbel, die künstlich auf Alt getrimmt wurden, erlaubt. Außerdem stehen bei Shabby Chic helle Farben, natürliche Materialien und eine romantisch-feminine Note im Vordergrund.

Entstanden ist der Stil in den 1980er-Jahren in Großbritannien. Seinerzeit entwickelte sich in der Mittel- und Oberschicht der Trend, ihre großen und alten Landsitze mit teuren Möbeln im viktorianischen Stil auszustatten.

Dieser Einrichtungsstil war zwar sehr schön, aber eben auch sehr kostspielig. Shabby Chic war insofern eine Art Gegenbewegung dazu und erlaubte es auch Personen mit kleinem Geldbeutel, nostalgisch schön zu wohnen. Geprägt wurde Shabby Chic maßgeblich von der Stylistin und Designerin Rachel Ashwell, die dem Stil auch diesen Namen gab.

Shabby Chic lässt sich am besten als eine Mischung aus alten Erbstücken, Schnäppchen vom Flohmarkt und Selbstgemachtem beschreiben. Die Möbel und Accessoires dürfen beliebig miteinander kombiniert werden. Es soll aber kein Ambiente wie in einem Museum entstehen. Stattdessen spielt Shabby Chic mit Attributen wie einladend, praktisch, gemütlich, romantisch, feminin, verspielt, edel und glamourös. Ein Raum soll lebendig und bewohnt aussehen, dabei aber auch eine elegante Note haben.

Typische Elemente für Shabby Chic sind:

·         Farben: Es werden hauptsächlich helle, zarte und matte Farben verwendet. Gold und Silber kommen nur vereinzelt als kleine Akzente zum Einsatz, auf schrille und sehr intensive Farbtöne wird weitgehend verzichtet.

·         Muster: Typisch für Shabby Chic sind florale Muster, meist Rosen. Beliebt sind aber unter anderem auch Wappen, Embleme, altehrwürdige Muster wie Paisley, Vogelmotive oder verspielte Ornamente.

·         Materialien: Shabby Chic ist von natürlichen Materialien geprägt. Holz mit natürlichen oder künstlich herbeigeführten Gebrauchsspuren, Treibholz und Weidengeflecht sind typische Materialien. Für die Deko kommen gerne Kristallglas, altes Porzellan, abgegriffenes Metall, pompöse Kerzenleuchter und natürliche Accessoires wie schöne Steine, Muscheln, Federn und viele Blumen zum Einsatz.

Stoffe: Ebenso wie bei den Materialien werden auch bei den Stoffen vorrangig natürliche Gewebe verwendet. Baumwolle, Leinen und Seide beispielsweise, aber auch weiches Leder. Außerdem dürfen die Stoffe gerne verspielt sein, etwa mit Rüschen und Volants, als Spitze und feines Häkelwerk oder luftig-leicht mit Tüll.

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Mario Kretschmer, - Schilder und Leuchtreklame Hersteller, Tim Scheube, - PG-Cutter und Werbetechniker, Sabine Tallarn, Künstlerin / Designerin, sowie Christian & Ferya Gülcan, Künstler (Malerei, Graffiti, Maltechniken), Inhaber koozal Design Galerie, Betreiber und Redakteure dieser Seite, Youtuberin Sevilart (Dekok-Bastelkanal) schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zu Schablonen, Malerei, Bastelarbeiten und Dekoration.

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