Welche Muster stehen mir? Teil 2
Ziehen fünf Leute das gleiche gemusterte Kleidungsstück an, sieht das Muster fünfmal etwas anders aus. Denn wie ein Muster wirkt, hängt von der Statur und den Gesichtszügen des Trägers ab. Dadurch wirkt dasselbe Muster an jedem Körper verschieden. Doch was heißt das für die Praxis? Wie finde ich heraus, welche Muster zu mir passen? Worauf sollte ich bei der Auswahl von Mustern und Prints achten, damit sie mir stehen?
Solche Fragen beantworten wir anhand eines 10-Punkte-Plans. Hier ist Teil 2!:
Inhalt
Punkt 6: die Konturen
Während manche Muster so klare Außenlinien haben, als wären sie mit Filzstift gezeichnet, erscheinen andere Konturen wie beim Malen mit Kreide leicht ausgefranst.
Wieder andere Muster haben gar keine klaren Begrenzungen, weil die einzelnen Elemente wie bei einem Aquarellbild ineinanderfließen.
Welche Muster dir besonders gut stehen, kannst du an deinen Gesichtslinien festmachen. Hast du eine helle Haut, aber dichte und dunkle Augenbrauen, gibt es eine klare Abgrenzung.
Auch Augen, die sich deutlich von deiner Haut abheben, eine klar definierte Nase oder ein markanter Mund schaffen auf den ersten Blick gut sichtbare Übergänge. Zu solchen klar abgegrenzten Gesichtslinien passen Muster, die ebenfalls eine klare Umrandung haben.
Sind die Übergänge in deinem Gesicht hingegen eher schwach ausgeprägt, weil du zum Beispiel schmale Augenbrauen in fast dem gleichen Farbton wie deine Haut hast, entsteht ein harmonisches Gesamtbild, wenn du dich für ein Muster mit verschwommenen Rändern entscheidest.
Mäßig definierte Gesichtslinien wiederum bilden mit Mustern eine stimmige Einheit, bei denen die Ränder auch nur mäßig definiert sind.
Punkt 7: der Kontrast
Dunkle Haare zu heller Haut bilden einen starken Kontrast, während der Kontrast bei heller Haut, hellen Haaren und hellen Augen vergleichsweise schwach ist. Dazwischen liegt ein mittlerer Kontrast.
Ist der Kontrast bei dir stark ausgeprägt, kannst du gut Muster mit hohen Farbkontrasten tragen, also zum Beispiel harte Hell-Dunkel-Kontraste wie Schwarz und Weiß oder Blau und Creme.
Gleiches gilt für starke Farbkontraste wie Rot und Grün. Bei einem schwachen Kontrast sehen kontrastarme Muster besser aus, bei denen die Farben nicht so weit auseinanderliegen. Statt eines Schwarz-Weiß-Musters wirkt dann etwa ein zartes Hellgrau-Creme-Muster schöner.
Punkt 8: der Schlank-Effekt
Mit Mustern und Prints kannst du Akzente setzen, Problemzonen kaschieren und den Blick geschickt auf deine Vorzüge lenken.
Dabei helfen diese Tipps:
- Betone eher die senkrechte als die waagerechte Linie. Vor allem wenn du eine größere Konfektionsgröße trägst, ist es vorteilhaft, wenn du die Mitte hervorhebst und optisch streckst, zum Beispiel mit einer langen Blumenranke oder einer Borte, die einen V-Ausschnitt verlängert.
- Achte darauf, wo und wie das Muster verläuft. Verzichte besser auf Musterverläufe, bei denen sich markante Querstreifen genau auf der dicksten Stelle vom Bauch, große Blüten direkt auf jeder Brust oder auffällige Kreise ausgerechnet auf dem Po befinden. Auch diagonale Linien, die exakt an der breitesten Stelle der Hüfte enden, schmeicheln der Figur nicht unbedingt.
- Betrachte die Wirkung von hellen und dunklen Partien. Während helle Farben eher in den Vordergrund rücken, schieben dunkle Farben eher in den Hintergrund. Einen kleinen Bauchansatz kannst du zum Beispiel wegmogeln, indem du ein Muster mit einem dunklen Querstreifen im Bereich der Taille wählst und zusätzlich dazu den Blick mit einem auffälligen Muster auf die Schultern oder die Hüfte lenkst. Ein anderer optischer Trick ist, die Seiten schlicht und dunkel zu halten und dafür die Mitte mit einem senkrechten Muster hervorzuheben.
- Prüfe, ob dir ein Muster im Ober- oder Unterteil mehr schmeichelt. Für Partien, die du kaschieren willst, wählst du am besten dunkle und einfarbige Kleidungsstücke. Mit einem Muster lenkst du den Blick dann auf deine Schokoladenseite. Hast du zum Beispiel breite Hüften, bist du mit einem schlichten dunklen Unterteil gut beraten, während du den Akzent mit einem Muster auf dem Oberkörper setzt.
Oft ist die beste Lösung, wenn du die Kleidungsstücke anziehst und dich von allen Seiten vor dem Spiegel betrachtest. Denn die meisten wählen intuitiv die richtige Kombination.
Punkt 9: Mustermix
Mit einem gemusterten und einem einfarbigen Teil bist du zwar auf der sicheren Seite. Aber du kannst durchaus auch mehrere Muster miteinander kombinieren.
Der Trick dabei ist, eine Verbindung durch ein Element zu schaffen, das sich wiederholt. Bei diesem Element kann es sich um eine Farbe, eine Musterart, eine Farbkombination oder die Größe des Musters handeln.
Für einen Farbmix kannst du zum Beispiel ein Muster in zwei Farben (rote und weiße Herzen) oder mit gegengleichem Untergrund (blau-weiß und weiß-blau) kombinieren.
Eine andere Möglichkeit sind unterschiedliche Muster in der gleichen Farbe (Streifen und Punkte in Schwarz-Weiß). Daneben kannst du ganz unterschiedliche Muster mixen, die einen markanten Farbton enthalten, der sich in jedem der Muster findet.
Möchtest du Musterarten mischen, kannst du zu gleichen Mustern in unterschiedlichen Größen (große und kleine Blüten) oder umgekehrt unterschiedlichen Mustern in der gleichen Größe (gleichgroße Karos und Kreise) greifen.
Alternativ nimmst du ein auffälliges und ein dezentes Muster (breite Streifen und filigrane Blüten). Auch ein Mix mit Streifen oder Punkten als Basis und einem ganz anderen Print als Hingucker funktioniert gut.
Punkt 10: das Gesamtbild
Alle Kleidungsstücke, die du trägst, wirken auf mehreren Ebenen. Deshalb solltest du neben dem Muster und den Farben immer auch den Schnitt und den Stoff mit einbeziehen.
Ein Outfit mit einem auffälligen Muster hat schon einen starken Effekt. Um das Gesamtbild nicht zu überladen, solltest du dich beim Make-up und den Accessoires eher zurückhalten.
Harmonisch wirkt es, wenn du in den Accessoires eine Farbe aufgreifst, die auch im Muster vorkommt. Wählst du hingegen ein klares Muster, zum Beispiel in Schwarz-Weiß, kannst du mit Accessoires in einer Kontrastfarbe wie Rot tolle Akzente setzen.
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