Schablonen für Sprühlack selber machen, 1. Teil
Mit einer Schablone und Sprühlack lässt sich so gut wie jede Oberfläche mit einem dekorativen Motiv verschönern. Auch wer im Zeichnen und Malen nicht besonders geübt ist, kann auf diese Weise tolle Bilder oder Schriftzüge erstellen. Allerdings sollten beim Anfertigen der Schablonen ein paar Dinge beachtet werden. In einem zweiteiligen Ratgeber verraten wir nützliche Tipps und Tricks für alle, die Schablonen für Sprühlack selber machen wollen!
Inhalt
Das Material für die Schablonen
Grundsätzlich lässt sich eine Schablone aus jedem Material anfertigen, das gut geschnitten werden kann. Kommt später Sprühlack zum Einsatz, braucht die Schablone aber eine gewisse Stabilität. Papier zum Beispiel ist keine gute Wahl, denn eine Papierschablone würde sich während des Farbauftrags wellen.
Besser geeignet sind diese Materialien:
Pappe
Karton ist ein beliebtes Material, denn er ist stabil, kostengünstig und die Schablonen können mehrfach verwendet werden. Weil Pappe in sich schön fest ist, lassen sich ebene Flächen sehr gut bearbeiten, ohne die Schablone großartig fixieren zu müssen.
Je dicker die Pappe ist, desto schwerer ist sie aber zu schneiden. Aus diesem Grund eignet sich Karton in erster Linie für einfache Motive mit schlichten Formen und eher wenig Details.
Tonkarton
Tonkarton ist zwar nicht so robust wie Pappe, lässt sich aber besser schneiden. Außerdem kann der Drucker das Motiv direkt auf den Tonkarton drucken. Das Übertragen des Motivs fällt damit weg.
Damit die Schablone dem Sprühlack standhält und mehrfach verwendet werden kann, sollte der Tonkarton aber ein Gewicht von mindestens 230 Gramm pro Quadratmeter haben.
Besser wäre ein Tonkarton mit einem Gewicht von 300 Gramm pro Quadratmeter. Im Bastel- und Schreibwarenbedarf ist solcher Tonkarton auch unter der Bezeichnung Fotokarton erhältlich.
PVC-Folie
Folie aus PVC (Polyvinylchlorid) bringt mehrere Vorteile mit sich. So lässt sich das Motiv durch einfaches Abpausen übertragen, weil die Folie transparent ist. Außerdem lässt sich die Folie einfacher zuschneiden als Pappe. Hinzu kommt, dass die Schablone problemlos abgewaschen und immer wieder verwendet werden kann.
PVC-Folie ist in verschiedenen Stärken erhältlich. Je dünner die Folie ist, desto leichter lässt sie sich bearbeiten. Dafür wird die Schablone umso robuster und langlebiger, je dicker die Folie ist.
Wichtig beim Kauf ist aber, darauf zu achten, dass es sich tatsächlich um eine Folie aus PVC und nicht aus PP (Polypropylen) handelt. Denn der Kunststoff PP verträgt sich nicht mit Sprühlack.
Klebefolie
Soll die Schablone auf dem Objekt fixiert werden, zum Beispiel weil das Motiv aus komplexen, detailreichen Formen besteht oder der Untergrund uneben ist, ist Klebefolie aus PVC eine gute Wahl. Das Motiv lässt sich einfach abpausen und die Klebefolie ist leicht zu schneiden.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Hohlräume innerhalb des Motivs gestaltet werden können, ohne auf Stege als Verbindungen achten zu müssen. Denn lose Einzelteile können einfach an der entsprechenden Stelle aufgeklebt werden.
Klebefolie lässt sich bis zu dreimal wiederverwenden. Danach klebt sie erfahrungsgemäß nicht mehr stark genug. Ist die Schablone selbst intakt, kann sie aber natürlich weiterhin eingesetzt werden.
Nur funktioniert sie dann eben wie eine normale Schablone aus Folie, die nicht von alleine auf dem Untergrund hält.
Das Werkzeug zum Anfertigen der Schablonen
Prinzipiell sind nur wenige Werkzeuge notwendig, um eine Schablone herzustellen. In den meisten Fällen reichen ein Teppichmesser und eine kleine Schere aus. Die Auswahl der Werkzeuge richtet sich aber natürlich immer nach dem Material und dem Motiv der Schablone.
Wir listen deshalb alle Utensilien auf, die zum Einsatz kommen können und griffbereit sein sollten:
- Schneideunterlage: Damit die Arbeitsfläche keine Kratzer und Schnitte abbekommt, sollte sie geschützt sein. Eine spezielle Schneideunterlage aus dem Bastelbedarf ist die sicherste Variante. Ansonsten leistet aber auch ein Stück Karton oder eine Zeitschrift gute Dienste.
- Teppichmesser: Mit einem Cutter oder einem Skalpell lässt sich jedes Material gut zuschneiden.
- Silhouettenschere: Eine sogenannte Silhouettenschere erleichtert die Arbeit, wenn das Motiv etwas aufwändiger ist. Denn mit der Schere lassen sich sehr gut kleine Kurven und Bögen schneiden. Alternativ kann auch eine Nagelschere verwendet werden.
- Bleistift: Auf Pappe oder Tonkarton genügt ein Bleistift, um das Motiv zu übertragen.
- Maker: Wird Folie für die Schablone verwendet, sollte das Motiv mit einem Marker übertragen werden. Denn andere Stifte halten auf Folie meist nicht. Bei einem komplizierteren Motiv raten wir außerdem dazu, Stege in einer anderen Farbe zu markieren. Dadurch sinkt die Gefahr, versehentlich die falsche Fläche auszuschneiden.
- Malerkrepp: Kreppband oder Washi Tape eignen sich gut, um die Vorlage beim Übertragen auf dem Material zu befestigen. Außerdem kann damit die Schablone später auch auf dem Objekt fixiert werden.
- Doppelseitiges Klebeband: Filigrane Schablonen und lose Einzelteile können stellenweise mit doppelseitigem Klebeband auf dem Untergrund befestigt werden, sofern die Schablone nicht aus Klebefolie besteht.
- Kohlepapier: Um das Motiv auf Pappe oder Tonkarton zu übertragen, hat sich das gute alte Kohlepapier bewährt.
- Ahle: Eine andere Möglichkeit, um das Motiv auf Pappe oder Tonkarton zu übertragen, besteht darin, die Linien hineinzudrücken. Das professionelle Werkzeug dafür ist eine Ahle. Eine Stricknadel erfüllt aber den gleichen Zweck.
- Metalllineal: Wer mit dem Teppichmesser am Lineal entlang schneidet, um gerade Linien zu ziehen, sollte ein Lineal aus Metall verwenden. Bei einem Lineal aus Kunststoff passiert es schnell, dass man mit dem Cutter hineinschneidet. Mit der Zeit franst die Kante dadurch aus und es wird schwer, wirklich gerade, exakte und saubere Linien hinzubekommen.
Nachdem wir alle Materialien zusammen haben, können wir im 2. Teil damit beginnen, die Schablone anzufertigen!
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Thema: Schablonen für Sprühlack selber machen, 1. Teil
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